Zwei Jahre ist es her, seit die Rana-Plaza-Kleiderfabrik in der bengalischen Hauptstadt Dhaka eingestürzt ist. Über 1000 Menschen wurden damals unter den Trümmern begraben, von Gebäudeteilen erschlagen, von Metallteilen aufgespießt. 1000 Menschen - und das sind nur die, die gestorben sind. Viele mehr wurden schwer verletzt, einige so schwer, dass sie nie wieder arbeiten werden können.
Der Aufschrei damals war groß. Aber zwei Jahre nach der Tragödie hat sich nicht viel verändert. Nicht die Arbeitsbedingungen von Niedriglohnbeschäftigten in der Bekleidungsindustrie (nicht nur) in Bangladesch, und auch nicht unsere Einkaufsgewohnheiten. Kaufst du noch bei Primark, Benetton, C&A, Mango, Zara? Ich schon. Und ich mag damit angefangen haben, mehr von Fairtrade-Marken zu kaufen (und sowieso kaufe ich viele, wenn nicht sogar die meisten, meiner Kleider in Second-Hand-Läden), aber mit jedem Hemd, das wir bei Primark kaufen, mit jedem Rock von Mango unterstützen wir letztendlich die Ungerechtkeit, die den Arbeitern in der Bekleidungsindustrie in Südasien und anderen Teilen der Welt widerfährt.
Und natürlich ist niemand perfekt, nicht alle von uns können es sich leisten, nur Fairtrade zu kaufen, aber das Ganze würde sich ein bisschen besser anfühlen, wenn wir uns wenigstens erinnern würden, wenn wir wenigstens einräumen würden, wenn uns bewusst wäre, was wir hier tun, was wir unterstüten - aber tun wir das? Oder shoppen wir einfach fröhlich weiter ohne auch nur einen Gedanken darauf zu verlieren, wie es sein kann, dass das Maxikleid, das wir da gerade erstanden haben, nur 10 EUR gekostet hat? Wieviele Autoren von muslimischen Modeblogs schreiben nicht nur über die neusten Trendfarben oder veröffentlichen noch ein Schaut-mal-alle-was-ich-gekauft-habe-Video, sondern erinnern sich und andere daran, dass wir, als Muslime, eigentlich aufstehen sollen gegen Ungerechtigkeit und nicht die Ausbeutung der Schwächsten in einer Gesellschaft noch fördern?
Ok, genug gemeckert - was kann man tun?
1) Versuchen, wenn immer möglich, Fairtrade- (und biologisch verträglich hergestellte) Kleidung zu kaufen.
2) Second-Hand kaufen (falls das einem liegt).
3) Einfach weniger kaufen - brauchen wir wirklich das ganze Zeug?
4) Vielleicht Kleider mit Freunden tauschen.
5) Oder sogar Kleider selber nähen, aus Fairtrade-Stoffen.
6) Initiativen unterstützen, die sich für die Rechte von Arbeitern einsetzen.
7) Und zu allermindest: Bewusstsein schaffen und über die Problematik aufklären.
It's been two years since the Rana Plaza garment factory in the Bangladeshi capital Dhaka collapsed. More than 1000 people were buried under the rubble, crushed to death, pierced by metal pieces. 1000 people - and that's just those who died. Many more were left with severe injuries, some of them unable to ever work again.
The outcry was huge. But two years after the tragedy, not much has changed. Not the working conditions of - not only - Bangladesh's low-paid workers in the garment industry, nor our shopping habits. Do you still buy at Primark, Benetton, C&A, Mango, Zara? I know I do. And I might have started to buy more from fair trade labels (and I buy many, if not most of my clothes from charity shops anyway), but still, in the end with every shirt we buy from Primark, every skirt from Mango we support the injustice done to the people working in the garment industry in South Asia and elsewhere.
And no-one is perfect, of course not, not all of us can afford to buy fairtrade only, but it would feel a bit better, if at least we remembered, if at least we acknowledge - but do we? Or do we just happily continue shopping without ever thinking about how it is possible that that maxi dress we've just recently purchased didn't cost us more than 10 GBP? How many authors of Muslim fashion blogs do not just write about the latest colour trends or publish yet another "haul" video, but also remember, and remind themselves and others, that we, as Muslims, are supposed to stand up for justice and not support exploitation of the weakest in society?
Ok, rant over - what can we do?
1) Try to buy fairtrade (and organic) clothes whenever possible.
2) Consider buying from charity shops.
3) Buy less - do we really need that much?
4) Consider swapping clothes with friends.
5) Perhaps sew your own clothes using fairtrade fabric.
6) Support initiatives promoting workers' rights.
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